Die Geschichte LAGUIOLE begann 1850, als man aus dem im Massif-Central verbreiteten "YSSINGEAUX" ein neues, eigenständiges Klappmesser formte, auf dessen Ressort die Schmiede ungewöhnlicherweise eine "mouche", eine linsenartige Verbreiterung, herausschmiedeten. Funktional ist die "mouche" nicht notwendig, denn sie ist ursprünglich Teil eines alten Verrieglungsmechanismus, ein Relikt aus alten Zeiten, der bei LAGUIOLES überflüssig ist, denn LAGUIOLES wurden nicht verriegelt. Bis heute ist ungeklärt, warum die Schmiede in Laguiole die Ressorts ihrer Messer auf diese Weise schmiedeten, aber die "mouche" wurde zum Wahrzeichen der LAGUIOLE. Charakteristisch für die ursprünglichen LAGUIOLES von 1850 sind neben dieser "mouche" eine Bourbonnais-Klinge und ein gerader, schlanker Griff, der in der Form eines "bec de corbin", "Rabenschnabels" endet. Nach dem Ort seiner Entstehung nannte man diese Messer schon damals "LAGUIOLE" und verkaufte sie unter diesem Namen auch auf den Märkten der Umgebung. Zusammen mit dem Historiker CHRISTIAN LEMASSON, der die Geschichte der Messer aus Laguiole erforschte und 2010 in dem Buch "L'HISTOIRE DU COUTEAU DE LAGUIOLE" veröffentlichte, sowie nach erhaltenen Originalen und nach Abbildungen aus der Enzyklopädie von Camille Pagè von 1896, wurde dieses Messer 2012 rekonstruiert.
Original-LAGUIOLE 1850, 11cm, voller Griff blonde Hornspitze, geschmiedete Fliege (mouche), Bourbonnais-Klinge 12C27 (Die Größenangabe bezieht sich auf ein Messer im geschlossenen Zustand)
Passendes Leder-Einstecketui: No.B